Big Brother Awards 2002 verliehen - Hauptpreis geht an Microsoft
Die BigBrotherAwards Deutschland wurden ins Leben gerufen, um die
öffentliche Diskussion um Privatsphäre und Datenschutz zu fördern - sie
sollen missbräuchlichen Gebrauch von Technik und Informationen aufzeigen.
Seit 1998 wird ein solcher "Preis" in verschiedenen Ländern und seit dem
Jahr 2000 auch in Deutschland an Firmen, Organisationen und Personen
verliehen, die in besonderer Weise und nachhaltig die Privatsphäre von
Menschen beeinträchtigen oder (persönliche) Daten Dritten zugänglich machen.
Die Würfel sind gefallen. The "winners" are ...
Hauptpreis Lifetime-Award: Microsoft - Vor allem für die Einführung des
sog. "Digital Rights Managements" (DRM) geht der Hauptpreis an die
Software-Firma Microsoft.
Kategorie Arbeitswelt: Bayer AG - Für die demütigende Praxis,
Auszubildende vor der Einstellung einem "Drogentest" zu unterziehen,
wird die Bayer AG ausgezeichnet.
Kategorie Regionalpreis: Fritz Behrens - Der Versuch, mit zweifelhaften
Methoden eine Novelle des Polizeigesetzes NRW zu lancieren, zeichnet
Innenminister Behrens nicht aus. Dafür jedoch die Jury.
Kategorie Verbraucherschutz: Deutsche Post AG - Die Preisvergabe erfolgt
wegen des datenschutzwidrigen Umgangs mit Nachsendeanträgen an die
Deutsche Post AG.
Kategorie Politik: Volker Bouffier - Ausgezeichnet wird der hessische
Innenminister Volker Bouffier wegen der Wiederbelebung der gerichtlich
gerügten Rasterfahndung.
Kategorie Kommunikation: Deutscher Bundesrat - Der Bundesrat beschloss,
Provider zur Vorratshaltung von Verbindungsdaten zum Zwecke
polizeilicher Nutzung zu verpflichten.
Kategorie Technik: Toll Collect GmbH - Für die (Weiter-)Entwicklung von
satellitengestützter Erhebung und zentraler Verarbeitung von
Bewegungsdaten im Verkehrswesen erhält die Toll Collect GmbH den
BigBrotherAward.
Kategorie Behörden und Verwaltung: Bundeskriminalamt - Preiswürdig war
hier die Einführung dreier Präventivdatenbänke durch das
Bundeskriminalamt (BKA) zur Speicherung von Personendaten.