Den "Big Brother"-Hauptpreis erhielt das Organisationskomitee des Deutschen Fußballbundes für die geplanten WM-Tickets mit Funkchips. Die geplante Ticket-Vergabe für die Fußball-WM 2006 ist von Datenschützern am Freitag in Bielefeld mit dem Negativ-Preis "Big Brother Award" bedacht worden.
Unter anderem "für die inquisitorischen Fragebögen zur Bestellung von WM-Tickets" bekamen das Organisationskomitee des Deutschen Fußballbundes sowie Franz Beckenbauer persönlich in der Kategorie Verbraucherschutz die abwertende Auszeichnung.
Harsche Kritik hatte das Komitee erst am vergangenen Donnerstag vom Berliner Datenschutzbeauftragten Alexander Dix geerntet, der den geplanten Einsatz der RFID-Chips als "schrittweise Aufweichung des Rechts" bezeichnete.
Der "BigBrotherAward" wird seit 1998 und in Deutschland seit dem Jahr 2000 an Unternehmen, Organisationen und Personen verliehen, die in "besonderer Weise und nachhaltig die Privatsphäre von Menschen beeinträchtigen oder persönliche Daten Dritten zugänglich machen".
FutureZone, ORF, Wien, Österreich, 28. Oktober 2005
Original: http://futurezone.orf.at/futurezone.orf?read=detail&id=276703