In Deutschland findet am 16. Oktober zum zehnten Mal die Verleihung der Big Brother Awards in Bielefeld statt. Der Big Brother Award wird an jene Personen, Institutionen, Behörden und Firmen vergeben, die sich im Feld der Überwachung, Kontrolle und Bevormundung ganz besonders verdient gemacht haben.
Die deutschen Big Brother Awards machten zum Beispiel Rabattkarten, Scoring, Mautkameras, Anti-Terror-Gesetze, Farbkopierer und Handyüberwachung als Gefahr für Bürgerrechte und Privatsphäre bekannt. Sie warnten schon früh vor der Vorratsdatenspeicherung, Datensammlungen über die Gäste von Hotelketten und der Bespitzelung von Arbeitnehmern bei Novartis und Lidl.
In Österreich findet die Verleihung der Big Brother Awards bereits zum elften Mal traditionell am 25. Oktober statt. Die Gewinner bekommen einen Preis und einen Platz in der "Hall of Shame", wie ihre Vorgänger aus den letzten zehn Jahren. Die Fachjury prüft die diesjährigen Vorschläge und erstellt die Liste der Nominierungen. Die Verleihung der ungeliebten Preise findet im Wiener Rabenhoftheater statt.
Im Vorjahr erhielt etwa Daniela Strassl stellvertretend für Wiener Wohnen den Big Brother Award in der Kategorie "Behörden und Verwaltung". Grund waren Funkchips für die zentrale Verwaltung von Waschküchen und ein als "anonym" beschriebener Fragebogen mit intimen Fragen zu den Nachbarn und dem Sicherheitsgefühl, auf dem die Kundennummer als Strichcode der automatisierten Zuordnung diente, so die Veranstalter der Big Brother Awards.
FutureZone, ORF, Wien, Österreich, 10. Oktober 2009
Original: http://futurezone.orf.at/tipps/stories/1629178/