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Die Cloud wird mit BigBrotherAward 2012 ausgezeichnet

In diesem Jahr gehen die von Datenschützern und Bürgerrechtsorganisationen verliehenen Negativpreise unter anderem an den Bundesinnenminister und an das Konzept des Cloud Computing.

An gleich 7 Preisträger in unterschiedlichen Kategorien wurden jetzt die BigBrotherAwards 2012 verliehen. Zu den Juroren des Negativpreises, mit dem Unternehmen und Personen ausgezeichnet werden sollen, die durch ihren unzulänglichen Umgang mit den Datenschutzrechten von Bürgern und Verbrauchern aufgefallen sind, gehören etwa Organisationen wie der Chaos Computer Club, die Deutsche Vereinigung für Datenschutz oder der FoeBuD (Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs e.V.).

Cloud wird skeptisch gesehen

Zu den Ausgezeichneten gehört in diesem Jahr in der Kategorie Kommunikation das Konzept des Cloud Computing, bei dem die Juroren ganz allgemein die Speicherung von Daten im Irgendwo des Internet kritisierten. In ihrer Begründung verweisen die Juroren dabei auch auf Warnungen von Datenschützern, nach denen Cloud-Anbieter mit Firmensitz in den USA von US-Behörden zur Herausgabe von Daten gezwungen werden können. Der Standort der Server spiele dabei keine Rolle.

Cyber-Abwehrzentrum problematisch

Auf Skepsis stößt bei den Datenschützern auch das vom Bundesinnenminister ins Leben gerufene Cyber-Abwehrzentrum, bei dem die Juroren sich an der fehlenden Legitimation durch den Bundestag störten. Zudem sehen sie die Gefahr, dass es hier zusammen mit der geplanten Verbunddatei zum Rechtsextremismus sowie dem bereits bestehenden Abwehrzentrum Rechtsextremismus zu einer problematischen Verzahnung von Polizei- und Geheimdiensten kommen könnte.

RFID-Trinkwasserbezug an Schulen

Im der Kategorie Wirtschaft erhält 2012 die Firma Brita den Negativpreis für die Einführung des Projekts Schoolwater, bei dem Schüler an ihren Schulen speziell mit Brita-Wasserfiltern aufbereitetes Trinkwasser beziehen können. Das aufbereitete Wasser ist jedoch nur über eine Flatrate zu bekommen, zu deren Überwachung spezielle Trinkflaschen mit RFID-Chip genutzt werden müssen, die auch verhindern sollen, dass eine Flasche direkt hintereinander mehrfach befüllt wird.

Haufe.de, Freiburg, 17. April 2012
Original: http://www.haufe.de/newsDetails?newsID=1334655884.79&d_start:int=4&topic=Computer_Web&topicView=Computer%20und%20Web

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