Wie immer möchte die Wochenschau von Hal Faber den Blick für die Details schärfen: Die sonntägliche Wochenschau ist Kommentar, Ausblick und Analyse. Sie ist Rück- wie Vorschau zugleich.
*** Uff. Überstanden. Phhhh. Der 1. April ist vorbei, die Scherzkekse sind schon vertrocknet. Ab sofort kann jeder Nachricht wieder vertraut werden wie der Mail über wundervolle Rolex-Replica, die aus schüchternen Männern strahlende Kommunikationsberater macht. Auch die Verleihung der Big Brother Awards liegt hinter uns. Ab sofort ist der Datenschutz auf Facebook so sicher, dass das gesamte Verbraucherministerium der BRD seinen Dienst dorthin verlagert. Auch die im Jahre 2009 entdeckte Facebook-Depression, die zum April-Start von deutschen Medien aufgewärmt wurde, ist dank rigiden Schutzzäunen um die Freundeslisten gebannt. Ein friedliches, sonniges Internet liegt vor uns. Nur ein paar Randgänger jammern darüber, dass sie sich eine Revolution anders vorgestellt haben und nun in der Traufe hocken. Sie haben als Journalisten und Blogger Probleme damit, sich in der neuen Welt zurechtzufinden. Ganz furchtbar furchtbar liest sich das:
"Denn es ist keine ideale Welt. Im Netz findet man nicht nur Informationen und Meinung, es ist eine gigantische Kommunikationsmaschine, bei der die Grenzen zu Mobbing, Desinformation uns Täuschung fließend sind. Und ständig besteht die Gefahr, dass ein Großer das Netz zu seinem ausschließlichen Vorteil monopolisiert. Oder gar die Freiheit der digitalen Welt beschneiden will."
Hal Faber
Heise Online, Hannover, 03. April 2011
Original: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Was-war-Was-wird-1220695.html