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Schule erhält Big-Brother-Award

Daten ohne Einverständnis der Eltern an Banken weitergegeben

Kreis -Herford (HK). Ohne Einwilligung der Eltern hat die Grundschule Ennigloh die Namen der Schulanfänger an die Volksbank Bad Oeynhausen-Herford und die Sparkasse Herford weitergegeben. Dafür wurde der Schule gestern in Bielefeld der Regionalpreis »BigBrother-Award« verliehen. Dieser Preis soll eine Mahnung für alle Schulen bundesweit sein, dass aus den Rektoraten, Sekretariaten und seitens der Kollegien keine Daten an Adressverwerter herausgegeben werden. »Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr« - nach diesem Motto versuchen insbesondere Banken schon seit Jahren mit Schülerkonten und Konfirmationsgeschenken Kinder so früh wie möglich an sich zu binden. Die Leitung der Grundschule Ennigloh gab gestern dazu keinen Kommentar ab.

Die Sparkasse Herford, mit der sich die Grundschule den Award teilen muss, habe sich artig für die Einladung zur Preisverleihung bedankt, eine Teilnahme jedoch abgesagt, teilte Spiegel-Online gestern mit. Die Sparkasse fühle »sich dieses besonderen Preises nicht würdig«, habe das Kreditinstitut wissen lassen. Die Adressen seien lediglich dazu genutzt worden, den Schulanfängern zum Einscfiu-lungstag eine Freude zu bereiten in Form eines Fünf-Euro-Geschenkgutscheins. Die Daten der Schulanfänger habe die Sparkasse nicht gespeichert, heißt es weiter.

Herforder Kreisblatt, Herford, 29. Oktober 2005
Original: Nicht bekannt

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