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Kommentar: Big Brother-Awards

Erschreckende Masse

Bielefeld (ots) - Alle Welt ist der grenzenlosen Datensammelwut von Firmen oder Organisationen ausgeliefert und weiß nicht Bescheid, was um sie herum passiert. Alle? Nein - eine (mittlerweile nicht mehr kleine) unbeugsame Gruppe versammelt sich regelmäßig in Bielefeld, um Datensammlern auf die Finger zu sehen und sich gegen den vereinnahmenden Überwachungstrend aufzulehnen. Erschreckend sind nicht so sehr die Einzelfälle, sondern ist die schiere Masse an Datensammlern, die der Verein FoeBuD jedes Jahr bei den Big Brother-Awards anprangert. Würdige Preisträger für die Verleihung gibt es jedes Jahr genug. Schade nur, dass die Veranstaltung meistens ohne die Hauptdarsteller stattfindet. Da erscheint es mutig, dass sich in ganz seltenen Fällen doch Vertreter der Ausgezeichneten nach Bielefeld trauen. Dass die sich dann wie der Vorsitzende der deutschen Zensuskommission, Gert Wagner, dafür nicht belohnt werden, sondern sich dem Unmut des Publikums stellen müssen, ist klar. Denn sonst ist das Thema Datenschutz eher abstrakt. Viele glauben, es richte sich an die anderen, die "Netzgesellschaft" - doch die sind wir. Die Big-Brother-Awards veranschaulichen es öffentlichkeitswirksam. Sie sind gleichzeitig auch eine Warnung an die Verbraucher, nicht zu leichtfertig mit ihren Daten umzugehen. Denn das machen viele. Darüber nachzudenken, ob eine Angabe gefährlich oder sinnvoll ist oder gar der Sicherheit dienen kann, dauert nicht lange.

Sandra Spieker

Neue Westfälische, Bielefeld, 01. April 2011
Original: http://www.presseportal.de/pm/65487/2019364/neue_westfaelische_bielefeld

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