Bielefeld/Köln (nw). Die deutsche Cloud-Computing-Industrie geht mit dem Datenschutz-Verein FoeBuD für die Verleihung des Negativpreises "Big-Brother-Award" an das "Cloud-Computing" hart ins Gericht. Der Bielefelder Verein habe den Preis undifferenziert und pauschal verliehen und damit eine gesamte Branche verunglimpft, erklärte der Verband "EuroCloud Deutschland_eco" in einer Pressemitteilung.
In der Kategorie "Kommunikation" war dem "Cloud-Computing" am Freitagabend in Bielefeld der "Big-Brother-Award" verliehen worden. Auf einer "Cloud" können Nutzer ihre Daten bei externen Dienstleistern abspeichern.
"Wer Informationen und Dateien in den undurchsichtigen Nebel der 'Cloud' verlagert, handelt mindestens fahrlässig", hatte Rena Tangens vom Verein FoeBuD den Negativpreis in ihrer Verleihung begründet. Das System Cloud sei an sich schon schwierig zu verstehen, weshalb es für die "Big-Brother-Award"-Jury noch weniger nachvollziehbar sei, dass so viele dieses System sorglos nutzen.
Dem widerspricht Bernd Becker vom Verband der deutschen Cloud-Industrie namens "EuroCloud Deutschland_eco": Datenschutz und Datensicherheit sei für die Nutzer von Cloud-Angeboten elementar und unabdingbar. Obwohl die rechtlichen Rahmenbedingungen für "Cloud-Computing" in Deutschland und Europa nicht optimal seien, sei sicheres "Cloud-Computing" trotzdem möglich.
Vertrauensvolle Angebote würde europaweit beispielsweise durch das "EuroCloud Star Audit" zertifiziert. Wer allerdings Sicherheit wolle, müsse Sicherheit kaufen.
Neue Westfälische, Bielefeld, 17. April 2012
Original: http://www.nw-news.de/owl/6605476_Kritik_an_Bielefelder_Datenschuetzern.html