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Big Brother Award für WM-Ticketvergabe

Datenschützer haben am Freitag den «Big Brother Award» vergeben. Gerügt wurde ausgerechnet die Ticketvergabe zur Fußball-Weltmeisterschaft.

Die Organisatoren der Fußball-WM 2006 sind von Datenschützern am Freitag in Bielefeld mit dem Negativ-Preis «Big Brother Award» bedacht worden. Gerügt wurde unter anderem die «inquisitorischen Fragebögen zur Bestellung von WM-Tickets».

Zudem prangern die Datenschützer an, dass Käufer gezwungen seien, persönliche Daten wie Geburtsdatum, Fan-Zugehörigkeit und die Personalausweisnummer preiszugeben, die auch an die Fifa weitergegeben werden sollen.

Kritik am Organisationskomitee des Deutschen Fußballbundes hatte bereits am vergangenen Donnerstag der Berliner Datenschutzbeauftragte Alexander Dix geübt. Er hatte den geplanten Einsatz der RFID-Chips als «schrittweise Aufweichung des Rechts» bezeichnet.

Auf dem Chip sollen bei der Fußball-WM personenbezogene Daten gespeichert werden. Damit sollen Kontrollen in den Stadien vereinfacht werden.

Der «BigBrotherAward» wird seit 1998, in Deutschland seit dem Jahr 2000, an Unternehmen, Organisationen und Personen verliehen, die in «besonderer Weise und nachhaltig die Privatsphäre von Menschen beeinträchtigen oder persönliche Daten Dritten zugänglich machen».

Netzzeitung, Berlin, 28. Oktober 2005
Original: http://www.netzeitung.de/internet/365113.html

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