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Big Brother Awards für Regierung und Industrie

Tchibo, Canon, Lidl, Bundesjustizministerin Brigitte Zypries und Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt haben am heutigen Freitag unfreiwillig die Big Brother Awards verliehen bekommen.

en Preis verlieh auf deutscher Ebene der Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs (Foebud). Eingegangen waren 250 Vorschläge, die Jury wählte acht Unternehmen und Behörden aus und zeichnete sie für datenschutzrechtliches Verhalten im negativen Sinne in Abwesenheit aus. Die Bundesagentur für Arbeit bekam aufgrund ihres reichlich intimen und persönlichen Fragebogens zum Arbeitslosengeld 2 ihr Fett ab, Brigitte Zypries bekam den Big Brother Award aufgrund ihres durchgesetzten Großen Lauschangriffs, den die Ministerin in einer Stellungnahme als legitime Wohnraumüberwachung rechtfertigte. Canons Vorstoß, in jede Kopie eine unsichtbare und einmalige Gerätekennung einzubetten, war den Juroren ebenfalls die Auszeichnung wert. So könne Canon jederzeit nachvollziehen, auf welchem seiner Kopiergeräte die Kopie erstellt worden sei, begründete die Jury ihre Entscheidung. Die Kaffeerösterkette Tchibo soll trotz der Versicherung, persönliche Adressen nicht an dritte Unternehmen weiterzugeben, seine Kundenkartei anbieten. Auch im universitären Bereiche fanden die Datenschützer Kritikpunkte. Prof. Dr. Nikolaus Risch bekam den Big Brother Award für seine Überwachsungsaktion mit Kameras in den Hörsälen der Paderborner Universität.

http://www.bigbrotheraward.de http://www.foebud.org/ Big Brother Award FoeBud

PC Magazin , 29. Oktober 2004
Original: http://www.pc-magazin.de/common/nws/einemeldung.php?id=12619

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