Geschrieben von csh am Samstag, 03.Mai. @ 06:39:33 CEST
Konzerne haben es nicht leicht, wenn sie auf hartnäckige Konzernkritiker stoßen. Bayer jedenfalls empfand den Big-Brother-Preis offenbar nicht als Anregung, interne Missstände zu beheben, sondern eher als Aufforderung, bei der Jahres-Aktionärsversammlung einen Anti-Flugblatt-Schutzwall um das Versammlungsgebäude zu ziehen.
"Die Eingangskontrollen waren heftiger als bei einem Interkontinental-Flug", meinte jedenfalls Big-Brother-Preis-Organisatorin Rena Tangens. Journalisten mussten sich akreditieren, längst nicht alle erhielten Zutritt. Die, die in den Saal gelangten, durften dort unausgesprochen keine Fotos machen. Eine Journalistin aus Bielefeld machte einige Bilder und wurde prompt vom Sicherheitspersonal abgeführt. Sie musste alle Bilder, die sie in der Halle gemacht hatte, löschen. "Bayer macht allen klar, dass sie die Macht und Kontrolle haben", meinte wortgewandt und treffsicher Flugblatt-Verteilerin Tangens. Dieses gelte offensichtlich nicht nur für die Mitarbeiter, sondern auch für die Aktionäre. (mit herzlichem Dank an Foebud für die aufschlussreiche Pressemitteilung)
Autorin: Christiane Schulzki-Haddouti
Paranews, 03. Mai 2003
Original: http://www.paranews.org/article.php?sid=350