Gerade eben wurden in Bielefeld die Big Brother ward 2007 vergeben. Organisiert vom heimischen Datenverkehrsverein FoeBuD sollen diese "Negativpreise für Datenkraken" am praktischen Beispiel deutlich machen, worum sich Datenschützer Sorgen machen.
In diesem Jahr wurde deshalb zum Beispiel ausgezeichnet: Ein Pharma-Unternehmen für die Bespitzelung seiner Arbeitnehmer, und die Generalbundesanwältin für ihre Antiterror-Maßnahmen gegen Gegner des G8-Gipfels, besonders für ihre systematischen Briefkontrollen und die Anordnung, Körpergeruchsproben zu sammeln.
Die lebenslange Steueridentifikationsnummer des Bundesfinanzministers wird ebenso angeprangert wie eine technische Entwicklung, die demnächst die Kosten der Kfz-Versicherung direkt aus dem Fahrverhalten jedes Einzelnen berechnet. Dafür gibt es Datenbanken, in denen auf Jahre hinaus steht, wer wann, mit wem wie schnell wo hin gefahren ist und keinen Unfall hatte. Versicherungsmathematisch ist das interesssant, aber Datenschützer sehen dabei Orwells Big Brothers in jedem Rückspiegel. Alle Preisträger und die ausführlichen ironischen Lobreden findet man auf www.bigbrotherawards.de
Ultimo, Bielefeld, 15. Oktober 2007
Original: Nicht bekannt