Bürgerrechtsorganisationen verleihen Big Brother Award
- Hauptpreis für Otto Schily -
Zeitgleich in der Schweiz, Österreich und Deutschland wurden am 26.
Oktober für das Jahr 2001 die Big Brother Awards verliehen. Die Preise
gehen an "Datenkraken", also Personen und Institutionen, die sich
besonderes für den Abbau von Bürgerrechten und Datenschutz "verdient"
gemacht haben. Hauptpreisträger für Deutschland ist dieses Jahr
Bundesinnenminister Otto Schily wegen seines datenschutzgefährdenden
Engagements vor und vor allem nach den Terroranschlägen in den USA,
z.B. in Form des sog. "2. Anti-Terrorismus-Paketes". Weitere
Preisträger sind
in der Kategorie "Business+Finanzen" die Firma Informa in Pforzheim
für ihre Bemühungen zur Schaffung gläserner Kunden, vor allem über
ihre Scoring-Verfahren,
in der Kategorie "Kommunikation" Wirtschaftsminister Werner Müller
für die von ihm soeben durchgesetzte
Telekommunikationsüberwachungsverordnung,
in der Kategorie "Arbeitswelt" die Software-Firma ProtectCom für ihr
Überwachungsprodukt "Spector",
RealNetworks mit einem Szenepreis für die Datensammlung mit ihren
Media-Streaming-Produkten und
das Bielefelder Hans-Ehrenberg-Gymnasium Bielefeld mit dem
Regionalpreis wegen ihres Projektes "School-Card mit Fingerabdruck".
Die Preise wurden 2001 zum zweiten Mal verliehen. An der Jury
beteiligt sind mehrere Datenschutz- und Bürgerrechtsorganisationen
(FoeBuD, CCC, DVD, FITUG, FIfF).