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Oscar für Datenkraken an deutsches WM-OK wegen WM-Ticketvergabe

Bielefeld. Das deutsche Organisationskomitee der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ist mit einer fragwürdigen Auszeichnung bedacht worden. Der Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs, FoeBuD, vergab am Freitag den 'BigBrotherAward' in der Kategorie Verbraucherschutz an das WM-OK.

Diesen "Oscar für Datenkraken" erhielten die Organisatoren der WM 2006 für ihre "inquisitorischen Fragebögen zur Bestellung von WM-Tickets", teilte der in Bielefeld ansässige Verein FoeBuD mit, der sich zum Ziel gesetzt hat, missbräuchlichen Umgang mit Technik und Informationen aufzuzeigen.

Das Verfahren für den Erwerb von Karten für die Fußball-WM wurde deshalb kritisiert, weil Käufer gezwungen sind, persönliche Daten wie Geburtsdatum, Fan-Zugehörigkeit und die Personalausweisnummer preiszugeben, die auch an den Internationalen Fußball-Verband (FIFA) weitergegeben werden dürfen.

In der vergangenen Woche hatte der Berliner Datenschutzbeauftragte Alexander Dix das WM-OK und den Deutschen Fußball-Bund (DFB) gerügt. Der geplante Einsatz der RFID-Chips auf den WM-Tickets wäre "schrittweise Aufweichung des Rechts", sagte Dix. Auf dem Chip werden für die Einlasskontrollen in die WM-Stadien personenbezogene Daten gespeichert.

wm-journal.de, Bonn, 30. Oktober 2005
Original: http://www.wm-journal.de/modules.php?name=News&file=article&sid=778

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