MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Zwar kamen nur wenige Demonstranten zur ersten deutschen Anti-RFID-Demo am vergangenen Samstag in Rheinberg vor dem "Future Store" des Handelskonzerns Metro, dennoch können die Initiatoren vom Bielefelder FoeBuD e.V (Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs) zufrieden sein: Bereits im Vorfeld des Protests kündigte Metro an, in seinen Kundenkarten entgegen früherer Pläne nun doch keine Funkchips einzusetzen.
"In Kürze schickt Metro den etwa 10.000 Nutzern neue Payback-Kundenkarten zu", kündigte Metro-Sprecher Albert von Truchseß an. Man wolle die bislang ausgestellten Karten durch solche mit einem Barcode austauschen und mit dem Tausch "auf emotionale Bedenken" Rücksicht nehmen. Ohnehin habe man das RFID-Feature ausschließlich für den Altersnachweis in der Videothek des Future Store nutzen wollen. Unabhängig davon werde Metro ab November aber in jedem Fall in etwa 250 deutschen Märkten und zehn Lagern RFID-Etiketten auf Transportverpackungen, Paletten und Containern verwenden.
Der FoeBuD macht sich seit langem stark für sinnvollen Datenschutz. Der Verein ist im Übrigen nicht grundsätzlich technikfeindlich und hält RFID in der Logistik für durchaus sinnvoll. "Im Verkaufsraum hat RFID aber nichts zu suchen", erklärte FoeBuD-Sprecherin Rena Tangens. (tc)
copmuterwoche.de, 04. März 2002
Original: http://www.computerwoche.de/index.cfm?pageid=254&artid=58529