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Metro-Kundenkarten: Nach Protesten jetzt ohne RFID

Die Reaktion auf wachsende Bedenken und Kritik ist eindeutig: Der Handelskonzern zieht 10.000 Kundenkarten zurück, die mit einem Funkchip ausgestattet sind. Man beteuert aber die Harmlosigkeit der Chips.

Bisher werde RFID neben der internen Nutzung innerhalb der Logistik-Kette und zur Verfolgung von Produkten auch zur Freischaltung im Rahmen des Jugendschutzes bei Multimedia-Artikeln verwendet, so die Future Store Initiative. Ausschließlich zu diesem Zweck sei in der Extra Future Card, der Kundenkarte des "Supermarkts der Zukunft", ein RFID-Chip enthalten. Da die Kunden nur eine Future Card erhalten, wenn sie mindestens 16 Jahre alt sind, können sie mit der Karte einen Film mit einer Altersfreigabe ab 12 oder 16 Jahren am Bildschirm im Markt freischalten.

Eine weitere Funktion habe der RFID-Chip in der Kundenkarte im Future Store nicht. Auf dem Chip sei lediglich die Kundennummer hinterlegt, die auch auf die Karte aufgedruckt sei, betonen die Verantwortlichen. Die über RFID auf der Future Card gespeicherte Kundennummer werden an keiner Stelle des Stores ausgelesen, auch nicht am Multimedia-Terminal. Dies gelt ebenso für die RFID-Lesegeräte am Ein- und Ausgang des Stores, die lediglich dem Diebstahlschutz dienten und daher RFID-Chips in bestimmten Produkten auslesen � vergleichbar mit herkömmlichen Alarmsystemen. In Zukunft werde man zu diesem Zweck auf Barcodes und entsprechende Lesegeräte zurückgreifen.

Als überwiegend emotional begründet sieht die Initiative die Bedenken, die Kritiker gegen die Funkchips auf den Kundenkarten vorgebracht haben. Man wolle mit dem Umtausch der Kundenkarten "unabhängig von rechtlichen Bewertungen" ein Beitrag dazu leisten, die Diskussion über RFID zu versachlichen.

ecin.de, 01. März 2004
Original: http://www.ecin.de/news/2004/03/01/06797/

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