01. April 2005 Mit über 10 Millionen Kartenwünschen von mehr als einer Million Bestellern im Internet hat die erste Verkaufsphase der Einzeltickets für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland alle bisherigen WM-Dimensionen gesprengt.
Diesen Rekord gab am Freitag das Organisationskomitee bekannt. Die Zahl der Order übersteigt das Kontingent der angebotenen 812.000 Tickets um ein Vielfaches. Über 80 Prozent der Kartenwünsche aus 195 Ländern kamen aus Europa, davon 90 Prozent aus Deutschland.
Funkchips sollen Tickets sicherer machen
Einem Zeitungsbericht zufolge stattet Philips die 3,2 Millionen Tickets zur Fußballweltmeisterschaft 2006 mit so genannten RFID-Chips aus.
Wie die „Financial Times Deutschland” am Freitag berichtet, soll die Funktechnik Radio Frequency Identifikation (RFID) die Tickets sicherer gegen Fälschungen machen und den Schwarzhandel eindämmen. Der Elektronikkonzern soll vom Weltfußballverband FIFA im März den Auftrag bekommen haben, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Branchenkreise.
Ein Chip kostet etwa 10 Cent
Das Projekt gilt in der Halbleiterbranche als sehr prestigeträchtig. Die Fußball-WM ist die erste internationale Großveranstaltung mit einer elektronischen Zugangskontrolle. Wenn die Chips sich bewähren, könnten sie ihre Attraktivität für den Massenmarkt steigern.
Die Kosten für einen Chip liegen der Zeitung zufolge bei rund 10 Cent. Daraus ergebe sich für Philips ein Umsatz von rund 320.000 Euro. Bisher gibt es gegen die Technik noch eine Reihe von Vorbehalten. So waren zum Beispiel hohe Produktionskosten eine der Hürde für den Einsatz im Massenmarkt. Kritiker beklagen zudem den mangelnden Datenschutz.
FAZ.NET mit Material von dpa
faz.net, 01. April 2005
Original: http://www.faz.net/s/RubC8BA5576CDEE4A05AF8DFEC92E288D64/Doc~E461718BA1A73463F850EB5F37CD07584~ATpl~Ecommon~Scontent.html