New York · 25. Januar · ap · Das US-Unternehmen Verisign, das schon für die Verwaltung der zentralen Internet-Adressen zuständig ist, übernimmt eine ähnliche Funktion auch für das künftige RFID-Verzeichnis. Die "Radio Frequency Identification" könnte einmal die bekannten Strichcodes auf Waren ersetzen. Es handelt sich um elektronische Etiketten, die auf einem speziellen Chip Produktdaten speichern und sie ohne Energiequelle per Funk übertragen.
Handelsketten wie Wal Mart in den USA oder die Metro-Gruppe in Deutschland treiben die Technik voran. Im April 2003 eröffnete Metro im nordrhein-westfälischen Rheinberg seinen "Extra Future Store" - und bekam dafür den Big-Brother-Award von Bürgerrechts- und Datenschutz-Organisationen. Die Technik ermöglicht eine lückenlose Digitalisierung der Warenkette und automatische Kassen. Gleichzeitig werden Kundenvorlieben erfassbar.
Mit der Verwaltung des RFID-Verzeichnisses wurde Verisign von EPCglobal beauftragt - ein internationales Konsortium, das die Einführung der elektronischen Etiketten regelt. Die Daten von Waren, die im EPC-Netz eingescannt sind, werden über das Internet an das Verisign-Verzeichnis geleitet. Bislang hat das EPC-Netz rund hundert Mitglieder. Mit dem zunehmenden Einsatz der RFID-Technik könnten es einmal Zehntausende sein.
Frankfurter Rundschau, 25. Januar 2004
Original: http://www.frankfurterrundschau.de/ressorts/wissen/netzwerk/?cnt=376914&sid=078754a2b0719d57c5669232425f2c08