Rheinberg · 27. Februar · dpa · Nach Protesten wird der Handelsriese Metro künftig auf Funkchips in den Kundenkarten für seinen "Supermarkt der Zukunft" in Rheinberg verzichten. Die bereits ausgegebenen etwa 10 000 Karten sollen "in den nächsten Wochen" umgetauscht werden. Datenschützer wollen am heutigen Samstag vor dem Supermarkt am Niederrhein demonstrieren, in dem der Konzern neue Technologien testet. Sie befürchten, dass mit den elektronischen Bauteilen die Kunden beim Einkauf ausgeforscht werden können. Die Organisatoren der Protestaktion, dazu gehören Attac, die Grüne Jugend und der Chaos Computer Club, feiern die Rücknahme der Karten als Erfolg.
Man nehme "auf emotionale Bedenken Rücksicht", heißt es bei Metro. Die Chips mit RFID-Technik (Radio Frequency Identification) seien in die Payback-Karten lediglich zur Feststellung des Alters der Kunden eingesetzt worden, um in der Videothek des Supermarkts den Jugendschutz zu gewährleisten. Metro will die RFID-Technik , die es erlaubt über größere Entfernungen Informationen auszulesen, vor allem beim Warentransport einsetzen.
Frankfurter Rundschau
, 27. Februar 2004
Original: http://www.frankfurterrundschau.de/ressorts/wirtschaft_und_boerse/wirtschaft/?cnt=395765&sid=b20f41b042169d79d67f3dff07621b4d