Wie der "Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs e. V." (FoeBuD) mitteilte, will die Metro Group künftig auf den von Daten- und Verbraucherschützern mit Sorge betrachteten RFID-Chip in der Kundenkarte verzichten. In einem Fax an den FoeBuD versprach die Metro Group, dass die bereits ausgegebenen ca. 10.000 Payback-Kundenkarten in den nächsten Wochen umgetauscht werden sollten.
Auf die für 28. Februar 2004 angekündigte Demonstration zum Extra-Markt in Rheinberg, in dem die Metro Group ihre RFID-Einführung probt, wollen FoeBuD und Partner dennoch nicht verzichten, da die Forderung der Einstellung der RFID-Tests noch nicht erfüllt wurde. Weiterhin drängen die Organisatoren der Demo den Düsseldorfer Metro-Konzern zur Einrichtung und Finanzierung eines Gremiums aus Daten- , Verbraucher- und Umweltschützern sowie Bürgerrechtlern "zur gesellschafts- und demokratieverträglichen Einführung der RFID-Techniken."
Bei RFID-Chips (Radio Frequency Identification) handelt es sich um kleine und preiswerte Computerchips, die sich berührungslos per Funk auslesen lassen. Eine Antenne sendet einen Impuls und die Chips senden eine eindeutige Nummer zurück. Die "Schnüffel-Chips" schätzen die RFID-Kritiker vor allem deshalb als problematisch ein, da sie am Ladenausgang nicht zerstört werden und somit weiterhin für jeden Interessierten unbemerkt lesbar sind - seies durch andere Supermärkte, Behörden oder jeden anderen, der ein angeblich im Elektrohandel erhältliches Lesegerät besitzt.
Die Demonstration soll am 28. Februar 2004 um 13:00 Uhr ab Rheinberg Bahnhof bis zum besagten Future-Store stattfinden. Eine halbstündige Kundgebung haben die Organisatoren für 14:00 Uhr geplant.
Christian Klass
golem.de, Berlin, 27. Februar 2004
Original: http://www.golem.de/0402/29985.html