Wer dachte, mit dem Aluhut der Wahl vor hirnstromauslesenden Aliens, lauschenden Geheimdiensten und Überwachung der kommenden RFID-Schnüffelchips sicher zu sein, sollte sich über RuBee informieren: die Alternative zur radiofrequenzbasierten RFID-Technologie ist auch durch Metallabschirmungen drahtlos auslesbar.
Auch unter "erschwerten Bedingungen" seien die aktiven Transceiver auslesbar, mit weit besseren Lesequoten als RFID-Funkchips, die in Bälde beispielsweise Strichcodes für die Warenlogistik ersetzen sollen, aber auch in umstrittenen Überwachungstechniken wie den neuen, elektronisch auslesbaren Ausweispapieren zum Einsatz kommen sollen.
Auch durch Metalle und Flüssigkeiten können Lesegeräte mit den RuBee-Chips kommunizieren. Einsatzgebiete sehen die Entwickler vor allem in der Warenlogistik und beim Militär. Dass sich der FoeBud in näherer Zukunft eine Alternative zur Metallschutzhülle für den Reisepass ausdenken muss, bleibt damit vorläufig überflüssig. Die Alurolle als Universaltool für Paranoiker dürfte dennoch in nächster Zeit an Attraktivität einbüßen, nachdem bereits die Schutzwirkung vor Gedankenkontrolle durch Aluhüte letztens widerlegt wurde.
Hauptnachteil der Technologie: langsame Leseraten, was den großflächigen EInsatz mit zahlreichen RuBee-versehenen Gegenständen unattraktiv macht. John Stevens, Vorsitzender der Arbeitsgruppe für den IEEE-Standard 1902.1, der RuBee beschreibt:
"Wir werden nie Rasierklingen oder Aspirinschachteln überwachen. Handys werden wir machen, oder Drucker. Wir werden Dinge überwachen, die ein wenig mehr Wert besitzen."
RuBee schafft ungefähr 10 Lesevorgänge pro Sekunde, je nach RFID-Frequenzbereich schaffen die Radiochips 10- bis 20-mal mehr.
Richard Joos
Gulli, Bochum, 13. Juni 2006
Original: http://www.gulli.com/news/vorsicht-paranoide-alternative-2006-06-13/