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Datenschützer kritisieren Personalisierung der WM-Tickets

Fußball-Weltmeisterschaft wird für Überwachungsgroßprojekt missbraucht

atenschützer kritisieren die Personalisierung von Tickets für die Fußball-Weltmeisterschaft als ein Überwachungsgroßprojekt von ungeahnten Ausmaßen. Bei dem am 1. Februar 2005 startenden Bestellverfahren ist eine Identifizierung sämtlicher Zuschauer vorgesehen; unter anderem werden deren Namen, Adressen und Kontodaten erfasst, so das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD). Die zentral beim Deutschen Fußballbund abgelegten Angaben werden über RFID-Chips in den Tickets erschlossen.

"Die Fußball-Weltmeisterschaft wird zu einem Überwachungsgroßprojekt missbraucht, mit dem Fußball-Fans vollständig kontrollierbar gemacht werden sollen. Mit diesem Mehr an Überwachung wird aber kaum mehr Sicherheit erreicht", so Thilo Weichert, Leiter der Datenschützerorganisation, heute in Kiel.

Zugleich werde mit dem Ticket-Verfahren die RFID-Technik in der Gesellschaft hoffähig gemacht. Auf dem Bestellformular werden zudem mehr Daten als notwendig abgefordert, z.B. die Personalausweisnummer oder das Geburtsdatum. Für Werbezwecke lasse sich der Deutsche Fußball-Bund zudem eine mit dem Datenschutzrecht nicht in Einklang stehende Einwilligung erteilen. Die Fußballfans würden weitgehend im Unklaren darüber gelassen, was mit ihren Daten geschieht. Da keine Alternative angeboten wird, stehen die Sportfreunde vor der Alternative, entweder ihre Daten preiszugeben, oder auf die Teilnahme an WM-Spielen zu verzichten. Weichert: "Für den DFB steht offensichtlich nicht der Genuss am Fußball im Vordergrund, sondern die Vermarktung der Fans als Ware."

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Internet.com , 01. Februar 2005
Original: http://de.internet.com/index.php?id=2033551§ion=Marketing-News

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