Die EU-Kommission will prüfen, inwieweit die Minisender-Technik RFID negative Auswirkungen auf Verbraucher haben kann und EU-weit geregelt werden muss.
Viele Menschen haben in puncto Datenschutz Bedenken gegen die neue Technik, die in naher Zukunft nicht nur in der weltweiten Logistik, sondern auch beim Einkaufen im Supermarkt um die Ecke eingesetzt werden könnte. EU-Informationskommissarin Viviane Reding kündigte am vergangenen Donnerstag auf der Technologiemesse CeBIT in Hannover an, sie werde bis zum September ein entsprechendes Papier erarbeiten.
Dem Wachstumsmarkt der RFID-Technik ist auf der diesjährigen CeBIT erstmals ein eigener Ausstellungsbereich gewidmet. Der Handelskonzern Metro hofft, durch die Einführung der RFID-Technik auf Einsparungen in Millionenhöhe. Am CeBIT-Stand der Metro gab es bereits erste Proteste einer Bürgerinitiative, die mit Hilfe von Luftballons ein Transparent mit der Aufschrift "Stoppt RFID" durch die Messehalle schweben ließ. Der "Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs" wollte auf diesem Weg auf seine datenschutzrechtlichen Bedenken im Zusammenhang mit den neuen Funk-Chips aufmerksam machen.
Das Kürzel RFID steht für "Radio Frequency Identification", zu deutsch Funk-Erkennung. Damit können Daten berührungslos und ohne Sichtkontakt gelesen und gespeichert werden. Die Minisender könnten etwa in Supermärkten zum Einsatz kommen. Sekundenschnell könnten dann elektronische Leseschranken alle mit Chips markierten Waren erfassen und abrechnen. Die Technologie könne sich eventuell "negativ auf das Privatleben auswirken", wenn so jeder Schritt nachvollziehbar werde, sagte Reding.
Denise Bergfeld
onlinekosten.de GmbH, Hürth, 10. März 2006
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