Das Sicherheitsunternehmen RSA Security hat einen ersten Prototypen eines RFID-Störsenders entwickelt. Damit will das Unternehmen nicht die Radio Frequenz Identifikation-Technologie an sich behindern oder umgehen, sondern den Kunden ein notwendiges Mindestmaß an Datenschutz und Privatsphäre garantieren.
Der RSA Blocker-Tag soll verhindern, dass die auf den RFID-Chips gespeicherten Informationen und Daten ohne Erlaubnis gescannt werden. RSA will damit nicht nur die Privatsphäre der Kunden schützen, sondern auch die Gefahr der Wirtschaftspionage eindämmen. Auch die Verfolgung der Produkte außerhalb der Geschäftsräume, insbesondere bis zum Kunden nach Hause, soll durch den Blocker-Tag verhindert werden. Setze man die RFID-Technologie ohne Sicherheitsmaßnahmen ein, sei die Gefahr groß, dass sensible Informationen mit einem einfachen RFID-Lesegerät aufgefangen werden, sagte Burt Kaliski, Chefentwickler bei RSA. Hintergrund der Problematik ist die Tatsache, dass die Funkchips an den Kassen beim Verlassen des Geschäftes nicht automatisch deaktiviert oder zerstört werden. Kaliski malt dabei ein Schreckensszenario: Die auf der RFID-Chips gespeicherten Informationen könnten ganz einfach ausgelesen und dazu benutzt werden, Kunden bis nach Hause zu verfolgen. Mit den Produktinformationen und den persönlichen Daten könnten genau Nutzerprofile erstellt werden. Mit dem RSA Blocker-Tag würden Anfragen unberechtigter Lesegeräte ganz einfach abgeblockt, so Kaliski weiter. Dabei beeinträchtige das Zusatzgerät nicht die Funktionsweise der RFID-Technolgie in den Läden selbst, so RSA weiter. Es umgehe auch nicht die Diebstahlschutzfunktionen. Es sei ausschließlich dafür entwickelt, den Schutz des Verbrauchers und des Unternehmens zu garantieren. Der RSA Blocker-Tag ist bislang nur ein Prototyp und wird zur Zeit in Zusammenarbeit mit einem Pharmahersteller entwickelt. Das Thema RFID wird vor allen Dingen auch in Deutschland immer weiter zum Reizthema. Datenschützer kritisieren die Funkübertragung schon lange, während die Unternehmen eine einfache Administration ihrer Warenein- und -ausgänge sowie die Abwicklung beim Verkauf hervorheben. Die Metro tauschte vor wenigen Wochen sämtliche Kundenkarten im Rheinberger Future Store aus, in denen ein RFID-Chip zur Alterskontrolle an DVD-Abspielgeräten integriert war. Was zur zeit beim Thema RFID fehlt, ist eine eindeutige Kommunikation, wann welche Daten übertragen und wozu diese von den Anbietern benutzt werden.
PC Magazin 15. März 2004
Original: http://www.pc-magazin.de/common/nws/einemeldung.php?id=10253