Der Handelsriese Metro, zu dem die Metro-Großhandelsmärkte, Elektronikmärkte MediaMarkt und Saturn, Praktiker-Baumärkte, Kaufhof-Warenhäuser sowie die Lebensmittelhändler Real und Extra gehören, macht sich unglaubwürdig.
Standards bei den Zulieferern, wie sie beispielsweise bei C&A seit Jahren üblich sind, ließen sich auch für den Papierhandel einfordern. Dass der Konzernsprecher den Zulieferer angeblich auf einem guten Weg sieht, heißt nichts anderes, als dass es dem Konzern piepegal ist, wo die Rohstoffe für die Produkte herkommen. Der Konzern kümmert sich um seinen Profit und um nichts anderes. Information ist beim Geldverdienen nur lästig. So verwundert es nicht, dass der Konzern unlängst eine Kundenkarte mit verstecktem Wiedererkennungschip herausgab, ohne seine Kunden von dem Chip-Implantat in Kenntnis zu setzen.
Der Feind der Ignoranten hinter der Verkaufstheke ist der mündige, gut informierte Kunde. Damit diese immer mehr werden, machen Verbraucheraktivisten und Umweltorganisationen mit ihren Aktionen immer wieder auf die Missstände in der Handelskette aufmerksam. Da der öffentliche Druck durch die NGOs nicht ausreicht, um den Ignoranten des Metro-Konzerns Anstand beizubringen, muss im Sinne des Verbraucherschutzes eine verstärkte Kennzeichnungspflicht für Konsumgüter eingefordert werden. Anders ist der Konzern jedenfalls nicht zu einer vernünftigen Waren- und Informationspolitik zu zwingen. Anders sind viele Kunden auch nicht zu informieren."
ELMAR KOK
taz NRW, 05. Juni 2004
Original: http://www.taz.de/pt/2004/06/05/a0014.nf/text