Die Metro Group geht ab kommender Woche in seinem Innovation Center in Neuss mit der Radio Frequency Identification-Technik (RFID) in den Echtbetrieb. Dabei werden Paletten und Transportverpackungen mit sogenannten ,Smart Chips' ausgestattet, die es ermöglichen, Produkte von der Herstellung über die gesamte Prozesskette bis zum Point of Sale elektronisch zu verfolgen und zu überwachen. Die Metro Group verspricht sich vom Einsatz von RFID erhebliche Einsparungen und Prozessverbesserungen beim Lagermanagement, bei der Auslieferung, der Inventur, der Kundenansprache etc. In der ersten Phase werden 20 Metro-Partner, darunter Nestlé, Kraft Foods, Gerry Weber, Procter & Gamble, ihre Ware mit Smart Chips ausstatten. In der Folge sollen in Deutschland nach und nach 100 Lieferanten, acht Lager und über 260 Standorte der Metro-Vertriebslinien Cash & Carry, Real und Kaufhof einbezogen werden. Langfristig will die Metro auch international ihre gesamte Logistik mit RFID ausstatten. Dies werde aber noch Jahre dauern, so Unternehmenssprecher Albrecht von Truchseß. RFID gilt im Handel als Technologie der Zukunft, die zumindest langfristig die Barcode-Technik ablösen könnte. Viele internationale Einzelhändler wie Wal Mart und Tesco, aber auch der Otto-Versand, experimentieren mit ihr. Die Metro Group gilt indes als RFID-Vorreiter; in einer Extra-Filiale in Rheinberg, dem sogenannten Future Store, hatten die Düsseldorfer mit einer Reihe von Technologie-Partnern – Intel, SAP, IBM – RFID am PoS getestet. Die neue Technik ist indes politisch heftig umstritten, Verbraucherschützer befürchten, dass durch sie individuell rückverfolgbare Kundenprofile erstellt werden könnten. Entsprechende Pläne weist die Metro Group jedoch zurück. Es sei kein Ziel, RFID-Daten mit Kundendaten zusammen zu bringen, so von Truchseß. [ 26.10.2004 - wik ]
Werben & Verkaufen, 26. Oktober 2004
Original: http://www.wuv.de/news/artikel/2004/10/36062/index.html