Bielefeld/Stuttgart (epd). Der diesjährige Erich-Fromm-Preisträger Gerhart R. Baum hat einen Teil seines Preisgeldes in Höhe von 10.000 Euro an die Bielefelder Datenschutzinititiative FoeBuD e. V. gestiftet. Insgesamt unterstütze der ehemalige Bundesinnenmininster Baum (FDP) vier verschiedene Projekte in Deutschland, die seiner Ansicht nach "kreativ ihre Bürgerrechte wahrnehmen und Zukunft mitgestalten", teilte FoeBud am Dienstag in Bielefeld mit.
Der 1987 gegründete Verein zur "Förderung des öffentlich bewegten und unbewegten Datenverkehrs" (FoeBuD) vergibt jährlich den Negativpreis "Big-Brother-Award", um auf Datenmissbrauch aufmerksam zu machen. Preisträger waren unter anderem Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) und 2008 die Deutsche Telekom für die Bespitzelung von Aufsichtsräten und Journalisten.
Gerhart Baum wurde der Erich-Fromm-Preis am Montagabend in Stuttgart überreicht. Die Auszeichnung würdige "sein überzeugendes Eintreten für den Erhalt der mühsam erkämpften Menschenrechte und seinen Mut zur Freiheit", hieß es. Baum war von 1978 bis 1982 Innenminister der sozialliberalen Koalition. Für ein Engagement zur Stärkung der Bürgerrechte erhielt der in Köln lebende FDP-Politiker und Jurist auch den Theodor-Heuss-Preis 2008.
Mit dem nach dem Psychoanalytiker Erich Fromm (1900-1980) benannten Preis werden nach Angaben der Fromm-Gesellschaft Menschen geehrt, die sich für den Erhalt oder die Wiedergewinnung humanistischen Denkens und Handelns einsetzen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem der Stifter des alternativen Nobelpreises, Jakob von Uexküll, sowie der Paderborner Theologe und Kirchenkritiker Eugen Drewermann.
kat fri
Evangelischer Pressedienst
Original: http://www.epd.de/west_index_63120.html