"Wie Millionen andere sind auch wir potenziell straffällig geworden, weil wir irgendwann einmal zu privaten Zwecken Musik- und Filmdateien zum Beispiel in P2P-Netzwerken getauscht haben." So lautet ein Teil der Erklärung[1] der heute gestarteten Fairsharing-Unterschriftenaktion. An ihr haben sich unter der Überschrift "Privates Kopieren ist kein Verbrechen!" bereits einige Musiker, Schriftsteller, Bürgerrechtler, Hochschullehrer, Politiker und andere beteiligt. Sie setzen sich gegen "Kriminalisierung" zur Wehr. Das Kopieren und Tauschen von urheberrechtlich geschützten Musik- und Filmwerken zu privaten Zwecken solle im digitalen Zeitalter legal sein, fordern die Unterzeichner.
In Frankreich hätten über 20.000 Menschen ein Manifest gegen die juristische Verfolgung[2] von P2P-Nutzern unterzeichnet. Die Unterzeichner der deutschen Unterschriftenaktion schließen sich den Forderungen der Franzosen an und wollen zudem die "Kulturflatrate" ins Gespräch bringen. Für fünf Euro im Monat sollten Surfer unbegrenzt legal im Internet tauschen können. "Mit der Kulturflatrate sind alle zufrieden: Urheber werden für das Tauschen ihrer Werke entlohnt, Mensch darf frei tauschen und die Gesellschaft kann die Vorteile von P2P-Netzwerken und Internet nutzen, ohne durch DRM gehemmt zu werden", lauten die Argumente der Kampagneninitiatoren.
Unter den 65 Erstunterzeichnern sind Musiker wie Frank Fenstermacher von den Fehlfarben, der Ingeborg-Bachmann-Preisträger Peter Glaser, der Bremer Jura-Professor Wolfgang Däubler, der Wuppertaler Umweltwissenschaftler Wolfgang Sachs, Katja Husen, Mitglied im Bundesvorstand der Grünen, Frank Rosengart vom Chaos Computer Club, Rena Tangens vom FoeBuD, Professor Elmar Altvater und Georg Greve, Präsident der Free Software Foundation. Initiiert wurde die Erklärung vom FairSharing-Netzwerk, das sich aus der Attac-AG Wissensallmende, dem FoeBuD, der Grünen Jugend, dem Netzwerk Neue Medien und der Initiative Privatkopie.net zusammensetzt.
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Heise Online, Hannover, 21. Februar 2005
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