Der Alltag mit den neuen, Informationstechniken

Computer in der Diskussion - Experten-Tagung im ZiF

Bielefeld (Inge). "Computerfreaks sind Stubenhocker, Interessieren sich nur noch für die Technik; mit ihnen Ist kein normales Gespräch mehr möglich."

So lauten ein oft zu hörende Vorurteile. Die Skeptiker befürchten eine "Industrialisierung des Alltags". Die Optimisten versprechen sich vom Computereinsatz eine "Modernisierung", sagen steigenden Komfort mit diesen Geräten voraus. Diese und andere pauschale Vorstellungen stehen jetzt im Bielefelder Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) zur Debatte. Dort diskutieren seit gestern etwa 30 Informatiker, Sozialforscher, Kommunikations-Wissenschaftler und sogenannte Techniksoziologen über Meinungen zur Computertechnologie. Das Tagungs-Thema, die bis zum Samstagabend andauert: "Computerwelten - Alltagswelten".

Dr. Werner Rammert, Leiter des Bielefelder Forschungsprojektes "Computenutzung im Alltag", dazu: "Zur Sprache kommen soll vor allem die Sozialverträglichkeit dieser Technik." Außerdem berichten Referenten über ihre Beobachtungen mit der Computernutzung im Alltag. Rammert sagte: "Verantwortlich für negative Auswirkungen ist nicht der Computer, sondern die jeweiligen Personen, die mit ihm umgehen. Die Computerwelt darf man nicht getrennt von der Alltagswelt sehen. Sie ist ein Teil von ihr."

Westfalen-Blatt, 23. Januar 1988