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Packet Radio

Amateurfunk -ein altes Pflaster?

Public Domain V13.0 Saskia Fischer (Stuttgart) referiert über das Packet Radio: Bielefeld, Bunker Ulmenwall, 15.00

Amateurfunk -ein altes Pflaster? "73 aus Stuttgart" ist der Titel der 13. Public Domain, des Computertreffens im Bunker Ulmenwall. Was das bedeutet? Hier die Auflösung: "73" bedeutet im Funker-Jargon "Schöne Grüße". Aha. Also: Schöne Grüße aus Stuttgart. Denn von dort kommt die Referentin der Public Domain Saskia Fischer, die bei eiein noch recht unbekannten Thema kräftig mitmischt: Packet Radio - die Verbindung von Amateurfunk und Computer. Schon seit ein paar Jahren hat diese neue Betriebsart im Amateurfunkwesen einige Verbreitung gefunden, v.a. unter computerbegeisterten Funkamateuren. Denn Pocket Radio ist attraktiv, weil es älteren Verfahren von Datenübertragung Konkurrenz macht und denen gegenüber viele Vorteile hat: Nachrichtenübertragung nicht mehr per Telefonleitung, sondern per Funk - einfach zu bedienen, fehlerfrei, frequenzunabhängig - und ohne Telefongebühren.

Genauer gesagt erfolgt die Datenübertragung per Funk mit dem sog. x.25-Protokoll. Das ist ein Verfahren, das in den Datenleitungen der Deutschen Bundespost angewendet und das, erweitert mit einer beliebigen Anzahl von Empfängern, von findigen Amateurfunkern verwendet wird, um ihre Signale durch den Äther zu jagen. Es gilt zudem als besonders datensicher, weil jedes Datenpaket vom Empfänger bestätigt werden muß, andernfalls die Verbindung automatisch abgebrochen wird. Auf dieser Schiene nun kann auch das Packet Radio fahren. Man braucht dafür ein Datensichtgerät mit Tastatur, einen Transciever (Sender/Empflänger) und eine Mikroprozessor-Kontroll-Einheit / Terminal Node Controler (TNC). Letzteres ist das Herzstück des Packet Radio, denn der konvertiert den vom Terminal kommenden Datensatz in Packets (kurze Tonbursts mit 1-2 sek. für max. 128 Zeichen) und sorgt für die Modulation in Niederfrequenz (meist im 144 und 430 Mhz-Bereich) und ab geht die Post durch den Äther. Der TNC beim Empfänger g kehrt dann diese Prozedur wieder um, de-moduliert die Sequenz der übertragenen Töne in Zeichen und bringt die Information auf den Bildschirm. Das ist natürlich nur kurz (und womöglich nicht ganz korrekt) zusammengefaßt. Saskia Fischer hat über Packet Radio in der neuesten Ausgabe des FoeBuD Blättchens "On/Ward" ausführlich darüber geschrieben und wird bei der Public Domain am 30.4. alles auch viel genauer erklären und vorführen.

Stadtblatt, 27. April 1989

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