VON TOBIAS NEHLS
Die Eltern sollten mitgebracht werden in den Bunker Ulmenwall. Denn der Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs e.V. (FoeBuD) gab noch rechtzeitig vor Weihnachten einen groben Überblick über die Computer, die es im Moment im Händel zu kaufen gibt. Wer seinen/ihren Computer mitbrachte, kriegte, wie bei allen Veranstaltungen des FoeBuD, ermäßigten Eintritt. So füllte sich der Bunker auch schnell mit Computern der unterschiedlichsten Bauarten. Vom "Oldtimer ZX-81 mit der nervenaufreibenden Folientastatur über den »Volkscomputer« C-64 bis hin zum neuesten AT war alles vertreten.
Padeluun vom FoeBuD gab den Interessierten, es hatten tatsächlich einige Jungen ihre Väter mit in den Bunker geschleppt, einen Überblick über das Angebot. »Ich kenne wirklich jemanden, der seine Examensarbeit auf dem ZX-81 geschrieben hat«, fing er mit dem Computer an, der vor Jahren der erste Computer war, der zu erschwinglichen Preisen zu haben war. »Zum Schluß gab es den. ZX-81 sogar als Selbstbausatz für unter 100 Mark.. Abgelöst wurde dieser Rechner mit zwei Kilobyte Speicperkapazität durch den ZX-Spektrum mit 48 KB und den C64 von Commodore mit 64 KB Speicherkapazität.-Der C-64 war der erste »Home-Computer« mit einer richtigen Tastatur. Er ist auch heute noch der meistverkaufte Computer, kostet um die 300 DM, wird an den Fernseher angeschlossen und ist besonders beliebt, weil es für ihn so viele raubkopierte Spiele gibt. Von Hause aus hat der C-64 die Programmiersprache BASIC. Ein Computer , der alles in allem heute zum größten Teil nur noch zum Spielen gekauft wird.'
Die nächste Generation von Computer sind der Atari ST und der Amiga von Commodore. Diese Computer liegen mit Monitor unter 1500 DM. Es wird aber empfohlen, beim Amiga gleich die Speichererweiterung auf ein Megabyte finanziell mit einzuplanen, denn sonst könne man die Funktionen, dieses Computer bei weitem nicht voll ausnutzen. »Es ist ganz klar welcher der beiden Computer der bessere ist: Fragt man einen Atari-Benutzer wird dieser sagen, der Atari, die Amiga-Benutzer schwören auf ihren Amiga.«
Der Macintosh von Apple darf hier nicht unerwähnt bleiben. Für unter 3000 DM gibt es zum Stu. dentenpreis (»und wer kennt nicht einen Studenten«) einen Computer, bei dem nur noch das Kabel in die. Steckdose gesteckt werden muß und los geht's. Das Diskettenlaufwerk und der Computer selbst sind im 'Monitorgehäuse untergebracht. »An der Kasse wollten sie mich erst nicht verbilligt rein lassen, weil sie dachten ich hätte nur einen Monitor mit.« Auch bei der Software ist der Mac sehr bedienungsfreundlich. Alle, Programme seien ähnlich aufgebaut, und daher gäbe es nicht viel zu erlernen.
Wir fragten padeluun vom FoeBuD, welchen Computer und welches Zubehör er sich kaufen würde, wenn er 1500,- DM, 2500.- DM oder 3500.- DM zur Verfügung hätte. Bei 1500 DM würde er sich einen Atari kaufen. Den Atari 10/40 ST mit einem SchwarzWeiß-Monitor. So reicht das Geld auch noch für einen einfachen Neun-Nadel-Drucker, zum Beispiel den Star NG10. Bei 2500 DM fiele padeluuns Wahl auf einen IBM kompatiblen AT 286 mit 12 MHz. Er müßte aber schon 1 MByte Speicher, eine 60 MByte Festplatte und zwei Laufwerke haben. »Bei so einem Com. puter läßt sich dann beim Händler normalerweise auch Immer noch eine Maus mit rausschlagen.« Padeluun sagt auch, welchen Händler er persönlich empfiehlt: micro trend.
, Den gleichen Computer würde er kaufen, wenn er 3500 DM zur Verfügung hätte, dann aber noch einen anständigen 24-NadelDrucker dazu. Untl wenn das Geld noch reicht, eine Speichererweiterung. Aber egal, auf welchen Computer Jetztendlich die Wahl gefallen Ist, wenn zum S~hluß noch 450.DM übrig sind, so empfiehlt padeluun, dann sollte. man sich unbedingt noch ein Modern kaufen, und Mitglied In der Bielefelder //BIONIC MailBox werden (ct).
Bleibt noch die Unzahl von unterschiedlichsten MS-DOS Rechnern. Padeluun: »Einen XT würde ich meinem ärgsten Feind nicht mehr empfehlen.« Bei den Preisen der sogenannten PC's würden oft.Äpfel mit Birnen vergli. chen. Ein AT mit Monitor und Festplatte sei aber schon für unter 2000 DM zu bekommen. Ner empfiehlt padeluun, die Computer im Fachhandel am Ort und nicht im Versand zu kaufen. Spätestens bei den ersten Fehlern zahlten sich die paar Mark mehr aus.
»Ein Computer bedeutet, daß -man auf einmal sehr viel Geld aus gibt." Und hier solle man dann nicht am falschen Ende sparen. So sei es sinnvoll, seinen Computer Mit zwei LAufwerken ?y, 41 "Im Prinzip reicht zwar eins, aber dann fährt man doch immer mit dem Fahrrad zu seinen Freunden, die zwei haben.
Stadtblatt, 13. Dezember 1990