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Geheimdienste gestoppt

Verschlüsselungsprogramm Pretty Good Privacy verbirgt, was in der EMail steht

Das Überwachen von Telefonen, ob digital oder analog, ist oft einfach. Die notwendigen Utensilien lassen sich in jedem Elektrofachgeschäft besorgen. Das heißt auch, daß die elektronische Post für Interessierte lesbar ist.

Ein Verschlüsselungsprogramm hat jetzt die Herzen der Datenreisenden im Internet erobert: PGP - Pretty Good Privacy. Dieses als unknackbar bezeichnete Codierungsprogramm wurde von Philip Zimmermann, einem Ingenieur aus Boulder in Kalifornien entwickelt.

Es basiert darauf, daß der jeweilige Nutzer einen öffentlichen Schlüssel an Interessierte verbreitet. Eine mit diesem öffentlichen Schlüssel versandte Nachricht kann nur mit dem zweiten, dem geheimen Schlüssel gelesen werden. Umgekehrt funktioniert der geheime Schlüssel als Unterschrift und garantiert so die Echtheit der Nachricht.

In den USA ist Kryptographie zwar nicht verboten, dennoch bekommt Zimmermann seit der Veröffentlichung von PGP massive Schwierigkeiten:

Begeisterte Anhänger hatten das Programm via Internet schnell in der ganzen Welt verbreitet. Der Zoll sieht das als ungenehmigten Export - dem Erfinder droht nun eine hohe Strafe.

Die User in Deutschland - besonders in den nichtkommerziellen Netzen - beobachten aufmerksam die Entwicklungen im Fall Zimmermann. Sie sehen diesen Prozess als einen der wichtigsten, der seit dem kalten Krieg um den freien Fluß von Informationen im Globalen Dorf geführt wurde. Besonders aktiv verbreitet FoeBuD e.V., Verein zur Beförderung des bewegten und unbewegten Datenverkehrs, aus Bielefeld das Verschlüsselungsprogramm. Auf der Ausstellung Chancen 2000 in Halle 15 bietet das Mediencafe täglich Schulungen für PGP an.



© WWW-Administration, 08 Mar 06

© WWW-Administration, 21 Jan 03