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Überwachung von Kommunikation im Internet

Der Austausch von Informationen und Meinungen im Internet ist so unsicher wie eine Postkarte, die auf ihrem Weg von vielen gelesen werden kann. Eine sichere Kommunikation, die mit der Qualität eines Briefes vergleichbar ist, wird nur dann möglich, wenn die Daten verschlüsselt werden.

Seit den frühen Tagen der Internet-Ära gibt es einen Wettlauf zwischen denen, die gesichert kommunizieren wollen und denen, die - aus welchen Gründen auch immer - mitlesen wollen. Jetzt plant die US- Regierung nach Informationen der «New York Times» ein neues Gesetz, das die Anbieter von Kommunikationsdiensten im Netz dazu zwingen soll, den Behörden den Zugriff auf den Klartext verschlüsselter E- Mails oder Chats zu ermöglichen.

Dabei geht es um technische Lösungen wie eine sogenannte Backdoor, ein Hintertürchen, das einer Behörde den Zugang zu der jeweils verwendeten Verschlüsselungstechnik öffnet.

Besonders im Fokus steht der Internet-Telefon- und Chat-Anbieter Skype, der nach Einschätzung von Ermittlern auch regelmäßig für die Kommunikation von Kriminellen genutzt wird.

Netzaktivisten - wie die Organisation FoeBuD, die den Antipreis Big Brother Award verleiht -, betrachten Bestrebungen zu einer Überwachung verschlüsselter Kommunikation gelassen. Mitbegründerin Rena Tangens verweist auf die Möglichkeiten der Steganografie mit versteckten Botschaften in digitalen Bildern und sagt: «Wenn Leute verschlüsselt kommunizieren wollen, dann werden sie es auch hinbekommen.»

CIO Online, München, 27. September 2010
Original: http://www.cio.de/news/wirtschaftsnachrichten/2248690/

© WWW-Administration, 28 Sep 10