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Big Brother is watching you

In Bahnhöfen wachen Kameraaugen über Passagiere und Passanten; Unternehmen spionieren Angestellte und Kunden aus; Schüler erhalten ID-Codes, und Konsumenten bekommen bei der Bank kein Girokonto mehr, weil sie vergaßen, eine Handyrechnung zu bezahlen – über allen wacht immer mehr der „große Bruder“. Zum siebten Mal sind im Oktober in Bielefeld die Big Brother Awards verliehen worden. Eine Auszeichnung, die eigentlich keiner haben möchte, denn mit dem Negativpreis soll die Diskussion um den Datenschutz gefördert und das Bewusstsein für den Umgang mit der Privatsphäre geschärft werden. So wird der Big Brother Award an Unternehmen, Organisationen und Menschen verliehen, die in besonderer Weise und nachhaltig die Privatatmosphäre von Menschen beeinträchtigen oder persönliche Daten Dritten zugänglich machen. Der Preis wurde insgesamt in fünf Kategorien vergeben. In der Kategorie Verbraucher ging der Preis an den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), der – gemäß der Rednerin Rena Tangens – regelmäßig umfangreiche Daten von Millionen von Bürgern austauscht, ohne ausreichende rechtliche Grundlage und ohne Wissen der Betroffenen. In der Jury saßen unter anderem Mitglieder des Chaos Computer Clubs, der Deutschen Vereinigung für Datenschutz und der internationalen Liga für Menschenrechte.

Weblogs gewinnen an Einfluss

Blogs gewinnen auch in Europa an Einfluss als Informationsquelle für Internet-Nutzer, so das Ergebnis einer Gemeinschaftsstudie der PR-Agentur Hotwire und dem Marktforschungsinstitut Ipsos. 30 Prozent der deutschen Internet-Nutzer gaben an, bereits ein Produkt nicht gekauft oder eine Dienstleistung nicht in Anspruch genommen zu haben, nachdem sie im Internet negative Kommentare oder Kritiken privater Nutzer gelesen hatten. Im europäischen Durchschnitt umfasst diese Gruppe sogar 34 Prozent. Der Einfluss nutzergenerierter Inhalte ist aber nicht nur negativ. So gaben 56 Prozent der deutschen Teilnehmer (52 Prozent in Europa) an, dass sie ein Produkt oder eine Dienstleistung eher kaufen würden, wenn sie positive private Kommentare im Netz lesen würden.

Ipsos und Hotwire befragten insgesamt 2214 Internetnutzer über 15 Jahre mit privatem oder beruflichem Internet-Zugang in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien. Im europaweiten Vergleich verstehen die Franzosen am meisten von Blogs. 90 Prozent der Befragten dort haben von Blogs gehört. Italien mit 58 Prozent und Deutschland mit 55 Prozent bilden das Mittelfeld. In Spanien haben 51 Prozent der Internet-Nutzer von Blogs gehört, in Großbritannien kennt nur die Hälfte der Befragten den Begriff.

Angesichts des nachweislich steigenden Einflusses von Weblogs warnt Robert Kerschensteiner, Director bei Hotwire in Frankfurt am Main, Unternehmen davor, jetzt blindlings selbst zu bloggen oder gar Blogs mit unternehmensfreundlichen Informationen zu überfluten. „Schon heute sind Blogs und Webseiten mit Käuferkritiken in der Lage, einem Produkt oder einer Dienstleistung zum Erfolg zu verhelfen oder sie zum Scheitern zu verurteilen, noch bevor die klassischen Medien breit darüber berichten“, sagt Robert Kerschensteiner. „Will man als Unternehmen die Macht der Blogosphäre aktiv für sich nutzen, muss man sehr umsichtig vorgehen. Das Vertrauen in ein Blog und Blog-Kommentare ist eng an die schreibende Person gebunden. Sie muss offen, ehrlich und vollkommen transparent agieren. Bloggen im Verborgenen ist kontraproduktiv, denn Manipulationsversuche werden schnell von den Nutzern aufgedeckt.“

„Im direkten Austausch mit Verbrauchern über Blogs und Kaufkritiken im Internet liegt für Unternehmen aber auch eine große Chance“, meint Robert Kerschensteiner. „Man hat das Ohr direkt am Konsumenten und der offene Dialog kann langfristig sogar zur Stärkung des Konsumentenvertrauens in eine Marke beitragen. Die zunehmende soziale Vernetzung im Internet wirkt dabei als Katalysator.“

Wireless-Technologien für den Automatisierungsbereich werden nun schon seit einiger Zeit diskutiert, gelten in der Praxis aber oft noch als Exoten. Der Reiz ist groß, mit Wireless-Technologien zum einen Systemflexibilität zu gewinnen und zum anderen den Wartungsaufwand zu minimieren. Inwieweit sich dies umsetzen lässt, hängt in erster Linie davon ab, ob die Rahmenbedingungen der jeweiligen Applikation geeignet sind und ob die notwendigen Komponenten zur Verfügung stehen. Wireless ist nicht gleich wireless, das zeigen alleine schon die vielen verschiedenen Funktechnologien – bereits industriell ausgelegt und erprobt oder noch begrenzt auf den Bereich der Consumer-Elektronik und daher mit einem unklaren Zukunftspotential für die Automatisierungstechnik.

Online-Suchdienste von Google

Suchmaschinen-Gigant Google hat sich weltweit rasend schnell entwickelt. Um jedoch auch in der Zukunft seine Marktführerschaft zu halten, hat das Unternehmen zusätzliche Programme und Internetdienste entwickelt, die den Nutzer kostenlos zur Verfügung stehen: Neben Myspace und Youtube gibt es Google Video, bei dem hunderttausende Filme , überwiegend Amateur- und Musikvideos, bereit stehen. Eigene Filme können hier eingestellt und mit anderen Internet-Nutzern geteilt werden.

Über Google Maps stehen dem Nutzer nahezu alle Infos zu seiner oder einer fremden Stadt zur Verfügung. Die Suche nach einem Restaurant, Kino oder öffentlichen Einrichtungen fällt damit genauso leicht wie die Peilung vom Standort des Nutzers zur gewünschten Adresse.

Picasa erleichtert das Aussinden digitaler Fotos auf dem eigenen Rechner. Die Software ermöglicht es zudem, Grafikdateien zu sortieren und zu archivien. Ebenso enthält Picasa Funktionen zur Bildkorrektur.

Google Desktop hilft bei der Archivierung, Ordnung und Indizierung der eigenen Festplatte. Im Datenchaos der Harddisk verloren gegangene Dateien lassen sich mit Hilfe der Desktop-Suchmaschine leicht wiederfinden.

Private Termine lassen sich über den Google Kalender nicht nur koordinieren und verwalten, sondern auch Bekannten und Freunden online zugänglich gemacht werden.

Und last but not least hat Google auch noch versucht, sich der Online-Übersetzung anzunehmen. Hierbei fällt das Ergebnis jedoch eher schlecht als recht aus.

Windows-XP-Nachfolger Vista

In den Medien und bei den Nutzern in aller Munde, jedoch beim COMPUTERWOCHE-Index in diesem Monat lediglich auf Platz fünf: der Begriff „Vista“. Letzten Meldungen im Oktober zufolge, hat Microsoft im offiziellen Vista-Teamblog erste Fotos der Verpackung von Windows Vista und Office 2007 gezeigt. Diese weichen vom Ursprungs-Design stark ab und sind eher schlicht gehalten. Sie werden voraussichtlich aus Kunststoff bestehen und dadurch stabiler als die bislang verwendeten Boxen aus Pappe sein.

Teil von Windows Vista soll auch der ab sofort zum Download stehende Windows Media Player 11 sein. Unter Vista steht er jedoch in einer erweiterten Form zur Verfügung. Erwartet wird von Optimisten auch eine stark verbesserte Grafik, die unter Windows Vista durch DirectX 10 erreicht werden soll. Auf Windows XP ist DirectX nicht lauffähig. Offiziell begründet Microsoft dies mit dem runderneuerten Treibermodell der 3D-Schnittstelle, das sich angeblich nicht auf XP portieren lässt.

Die neuen Sound-Effekte von Vista betreffend, rätselt die Internet-Gemeinde derzeit, wie dieses Kleid die neue Windows-Version schmücken wird. Microsoft wird in der finalen Version von Windows Vista neue Sound-Effekte integrieren, die bisher in keiner der Vorabfassungen enthalten waren und Anfang des Jahres vom britischen Gitarristen und Komponisten Robert Fripp eingespielt wurden.

Computerwoche, 23. November 2006
Original: http://www.computerwoche.de/treffpunkt/cw-rankings/584135/

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