[datensicherheit.de, 16.07.2013] Die Medienberichterstattung dieser Tage bestärkt das unangenehme Gefühl, am Computer, beim Surfen im Internet und Schreiben von E-Mails, immer jemanden zu haben, der über die Schulter guckt. Seit bekannt ist, dass US-amerikanische Geheimdienste die komplette elektronische Kommunikation in Europa ausspähen, sind immer mehr Menschen verunsichert und suchen nach Möglichkeiten, sich vor Überwachung zu schützen. In den letzten Wochen hätten den digitalcourage e.V. so viele Anfragen erreicht, dass der Verein sich entschlossen habe, seinen „PrivacyDongle“ neu aufzusetzen. Damit wolle digitalcourage es allen Menschen einfach möglich machen, ohne Spuren im Netz zu surfen. Der „PrivacyDongle“ ist ein USB-Stick, auf dem ein spezieller „Firefox“-Browser installiert ist. Jede Verbindung zu einer Webseite wird damit verschlüsselt und über das TOR-Netzwerk hergestellt. Dies soll unbeobachtetes Surfen ermöglichen, denn damit wisse weder der Internetprovider, welche Webseiten man aufgerufen hat, noch kenne der Webseitenbetreiber die Identität des Nutzers. Die Software hinterlasse auch keine Spuren auf dem heimischen Rechner, denn sie werde direkt vom USB-Stick gestartet. Anonymes Surfen und sich dabei unbeobachtet informieren zu können sei ein Grundrecht, so digitalcourage. Gerade wer nichts Verwerfliches tue, wolle auch nicht ständig überwacht werden – beim Kauf von Brötchen oder Spazierengehen hinterlasse man schließlich auch keine Spuren. Der „PrivacyDongle“ schütze vor dem „Datenhunger“ der Provider, Webseitenbetreiber und Geheimdienste.
dp
datensicherheit.de, Berlin, 16. Juli 2013
Original: http://www.datensicherheit.de/aktuelles/reaktion-akute-chronische-ausforschung-digitalcourage-e-v-empfiehlt-privacydongle-22131