FoeBuD e.V.  ·  Marktstraße 18  ·  D-33602 Bielefeld
http(s)://www.foebud.org  ·  foebud@bionic.zerberus.de

Erschöpft und glücklich

Der deutsche Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung sammelt seine Kräfte für die weitere politische Arbeit.

Wie die deutsche "tageszeitung" und das Weblog Netzpolitik.org am Mittwoch gemeldet haben, hat der deutsche Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung [AK Vorrat] seine finanziellen Reserven für die Organisation der Großdemonstration gegen die Umsetzung der EU-Überwachungspläne am vergangenen Samstag in Berlin aufgebraucht.

Datenschutz im Mainstream

Demomitveranstalter padeluun [FoeBuD] klingt im Gespräch mit ORF.at aber alles andere als verzweifelt: "Wir liegen sicher nicht am Boden", sagt der Künstler und Bürgerrechtler, "die Demonstration am Samstag war ein riesiger Erfolg. Wir haben jetzt höchstens Probleme damit, uns selbst übertreffen zu müssen." Zu der Demonstration gegen die Vorratsdatenspeicherung waren nach Angaben des Arbeitskreises 15.000 Menschen erschienen [Angabe der Polizei: 8.000 Teilnehmer].

Bettina Winsemann alias Twister, Gründungsmitglied des AK Vorrat, pflichtet ihm bei: "Der 'taz'-Artikel liest sich so, als wären wir verzweifelt und am Ende. Das stimmt ganz und gar nicht." Vielmehr sei das einstmalige Randthema Datenschutz nun im Mainstream der Gesellschaft angekommen. Auch die FDP, die deutschen Grünen und die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hatten die Demonstration unterstützt.

Ebbe in der Kasse

Dass Spenden an die Bürgerrechtler erwünscht sind, streitet padeluun allerdings nicht ab. "Das Geld, das wir über die Stasi-2.0-T-Shirts mit Schäuble-Konterfei eingenommen haben, haben wir vollständig für die Organisation der Demo verwendet. Wir sind jetzt froh über jeden Euro, der reinkommt."

Das Geld werde, so padeluun, von den gemeinnützigen Organisationen FoeBuD und von FIfF.de verwaltet und für die weiteren Aktivitäten des Arbeitskreises verwendet werden. "Wir wollen die Verfassungsbeschwerde begleiten, falls die Vorratsdatenspeicherung im Parlament durchkommt", sagt padeluun.

Auch andere Aktivitäten wie Mahnwachen und die Freiheitsredner, die die Bevölkerung für Bürgerrechtsthemen im digitalen Zeitalter sensibilisieren sollen, werden aus diesem Topf unterstützt.

FutureZone, ORF, Wien, Österreich, 27. September 2007
Original: http://futurezone.orf.at/it/stories/224830/

© WWW-Administration, 13 Dec 07