Heute erhält die Fairsharing-Kampagne als einer von drei Preisträgern im Bereich Internet den alternativen Medienpreis. Sie wird ausgezeichnet für besonders kreative und öffentlichkeitswirksame Bearbeitung eines brisanten Konfliktes um die Nutzung des Internet. Die Fairsharing-Kampagne kämpft für den legalen Tausch von Musik und Filmen im Internet. Möglich werden soll dies durch die Einführung einer Abgabe auf Internetzugang und MP3-Player, der "Kultur-Flatrate". Aus deren Einnahmen sollen die Musiker und Rechteinhaber für die Nutzung ihrer Musik und Filme vergütet werden.
Mit witzigen Aktionen und Karikaturen, mit Weblog und Pressearbeit stellen sich die Aktiven seit 2004 der Musikindustrie entgegen, die versuche, "jeden Tausch von Musiktiteln im Internet zu kriminalisieren."
Die Fairsharing-Kampagne wird derzeit getragen von den Globalisierungskritikern Attac, der Bürgerrechtsorganisation FoeBuD und der Grünen Jugend sowie von verschiedenen Einzelpersonen. Gefördert wird die Kampagne von der Stiftung Bridge. Die Fairsharing-Erklärung "Privates Kopieren ist kein Verbrechen" haben bereits ca. 8.000 Personen unterzeichnet.
"Wir freuen uns sehr über den Preis", sagte Oliver Moldenhauer, Attac und Fairsharing-Kampagne. "Als nächstes ist es für uns wichtig, uns in die Debatte über das neue Urheberrecht einzumischen", betont Paula Riester (Grüne Jugend). "Der jetzige Gesetzesentwurf verschlechtert die Situation von Tauschbörsennutzern massiv. Wir fordern, die Strafbarkeit des Musik-Tauschens aufzuheben."
Der Nürnberger Radiosender Radio Z und der Bildungsveranstalter Nürnberger Medienakademie haben den alternativen Medienpreis 1999 ins Leben gerufen. Sie führen ihn mit Unterstützung des Nürnberger Kulturreferats und diverser Sponsoren bereits zum siebten Mal durch.
Internet.com, Berlin, 05. Mai 2006
Original: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1145132