Mehr als die Hälfte der Teenager in Europa gibt persönliche Informationen im Internet preis. Dies bietet eine große Angriffsfläche für Mobbing, Stalking und andere psychische Gewalten. SchülerVZ, Facebook, Myspace, Wer-kennt-wen, Lokalisten, Flickr, Twitter, Youtube, MyVideo, Google Buzz und wie sie alle heißen. Wer kennt sie nicht? Diese Anbieter von öffentlichen sozialen Netzwerken bieten riesige Kommunikationsplattformen.
Durch sie kann man alte Freunde wiederfinden, mit seinen Freunden in Kontakt bleiben und neue kennen lernen. Doch jeder Mensch hinterlässt seine Spuren im Internet und oftmals hat dies ungeahnte Folgen. Durch die Angaben von zu vielen persönlichen Informationen kann es zu Cybermobbing, -stalking und -grooming führen (gezielte sexuelle Belästigung von Kindern im Internet). Opfer werden im Internet bloßgestellt, verleumdet und permanent belästigt. Der Wert der eigenen Daten ist vielen nicht bewusst. Allzu bereitwillig werden mehr persönliche Angaben herausgegeben als notwendig. "Wenn Daten gar nicht erst anfallen, dann können sie auch nicht verloren gehen", sagt Datenschützer Florian Glatzner vom Verein Foebud. Denn 60 Prozent der Anbieter von sozialen Netzwerken geben persönliche Daten auch für Außenstehende frei.
Das Problem trifft letztlich alle, nur sind jüngere Menschen dagegen besonders schutzlos. Sie geben persönliche Daten leichter als Erwachsene preis, halten oft die fingierte Identität eines Chat-Partners für echt und fallen auf unseriöse Angebote rein.
Lauterbacher Anzeiger, Lauterbach, 25. Februar 2010
Original: http://www.lauterbacher-anzeiger.de/lokales/vogelsbergkreis/landkreis/8487417.htm